Balu und Du Dorsten

Großes Engagement für kleine Persönlichkeiten

Das bundesweite Mentorenprogramm „Balu und Du“ fördert Grundschulkinder im außerschulischen Bereich. Junge, engagierte Leute übernehmen ehrenamtlich mindestens ein Jahr lang eine individuelle Patenschaft für ein Kind. An dieser Stelle findest du einen Erfahrungsbericht eines jungen Erwachsenen, der sich bei „Balu und Du“ engagiert:

„Wir sind die Balus der Fachschule für Sozialpädagogik am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Dorsten. Wir begleiten im Projekt „Balu und Du“ Kinder („Moglis“) im Grundschulalter, und werden wichtige Bezugspersonen für sie. Unsere Aufgabe ist es, die Kinder in verschiedenen Alltagssituationen zu begleiten. Die Teilnahme am Projekt ist für uns freiwillig und dauert ein Schuljahr. Wir treffen uns einmal wöchentlich in der Schule mit allen Balus und ca. einmal wöchentlich mit unseren Moglis.

In den Seminaren sprechen wir mit unserer Koordinatorin und verschiedenen Referenten über die besonderen Herausforderungen dieser Arbeit: z.B. über die Prävention von Kindeswohlgefährdung, über den Beziehungsaufbau trotz anfänglicher Ablehnung, über Kommunikationsprobleme oder über den Umgang mit Mobbing. Außerdem sammeln wir Ideen für die Freizeitgestaltung in der näheren Umgebung und tauschen uns darüber aus.

Die Kinder wurden von den Schulsozialarbeitern und Lehrern der umliegenden Grundschulen vorgeschlagen. Diese sind auch Ansprechpartner, wenn sich Probleme ergeben. Außerdem steht uns die Mobile Jugendhilfe vor Ort zur Seite. Über die Teilnahme an dem Projekt entschied schließlich die jeweilige Familie. Trotz der Bereitschaft zur Teilnahme an dem Projekt kommt es manchmal zu Problemen bei der wöchentlichen Terminabsprache, weil sie im vielfältigen Alltagsgeschehen der Familien untergeht. Auch die erste Kontaktaufnahme verlief in den verschiedenen Fällen dementsprechend sehr unterschiedlich. In einigen Fällen musste die Betreuung durch den Balu auch schon beendet werden.

Durch dieses Projekt erleben die Kinder eine ganz individuelle Betreuung und besondere Aktivitäten, die im Alltag selten stattfinden und freuen sich auf jedes Treffen. Viele Balus haben schon berichtet, dass sie weiterhin den Kontakt mit den Kindern aufrecht erhalten wollen, auch über das Jahr hinaus, weil inzwischen eine intensive Beziehung entstanden ist.

Gestartet wurde mit einem Vorstellungsgespräch bei den Eltern, in dem auch über die Interessen des Moglis gesprochen wurde. Das erste Treffen fand entweder bei den Moglis zu Hause oder an öffentlichen Orten statt. Nach Nervosität am Anfang liefen die folgenden Treffen immer besser.

Bei den folgenden Treffen haben wir beispielsweise folgende Aktivitäten unternommen: Schwimmen, Kinobesuche, Spielplatzbesuche, Backen, Spaziergänge, Basteln, Schlittschuhfahren, Gesellschaftsspiele, Büchereibesuche, Essen gehen oder Hausaufgabenhilfe. Für unsere Treffen können wir öffentliche Örtlichkeiten nutzen, z.B. das soziokulturelle Zentrum für Dorsten-Hervest oder das Pfarrheim St. Josef.
Zur finanziellen Unterstützung gibt es monatlich 10€. Der Sponsor dieses Angebotes ist die Mr. Trucker Kinderhilfe e.V. in Dorsten. Über weitere Sponsoren, die uns bei der Gestaltung der Freizeitmöglichkeiten unterstützen würden, freuen wir uns sehr.

Wir machen mit, …
• weil wir Kindern helfen wollen auf ihrem Lebensweg
• weil wir uns sozial engagieren möchten
• weil es Freude macht, mit den Kindern Zeit zu verbringen
• weil wir Situationen schaffen wollen, in denen die Kinder eine schöne Zeit haben
• weil wir für unseren Beruf praktische Erfahrungen sammeln

Besonders Freude bereiten uns…
• die Anerkennung durch die Kinder
• die Fortschritte der Kinder: Sie werden offener im Umgang mit dem Balu. Die Schulsozialarbeiter/innen berichten teilweise über eine positive Entwicklung, falls vorher Auffälligkeiten im Verhalten vorlagen. Eltern berichteten in einem Fall, dass das Kind nach jedem Treffen ausgeglichener reagiert, in einem anderen Fall, dass das Kind weniger zurückhaltend geworden ist
• die Freude der Kinder. Diese kommt möglicherweise auch daher, dass die Kinder an der Gestaltung der Treffen beteiligt sind
• Erfolgserlebnisse über erstellte Produkte bei den Treffen

Herausfordernd sind:
• die Zusammenarbeit mit den Eltern. Manchmal ist die Terminabsprache sehr schwierig
• die neuen Wege für alle Beteiligten. Das Projekt wird am Paul-Spiegel-Berufskolleg zum ersten Mal durchgeführt
• der Umgang mit verschiedenen Verhaltensauffälligkeiten der Kinder

Die Koordination diese Projektes wurde vom Kollegium des Paul-Spiegel-Berufskollegs in Dorsten übernommen.

Autor: "Balu" Schülergruppe des Paul- Spiegel- Berufskolleg

Foto: Dorstener Zeitung




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